Maiwanderung

Um im zweiten Monat des Sommersemesters den ankommenden Sommer angemessen und mit volltönenden Teutonenstimmen zu begrüßen, begaben wir uns am 1. Mai zur Wanderung. Bepackt mit Stärkung für unterwegs trafen wir uns um 10 Uhr c.t. am Parkplatz der Burg Rabenstein. Primus‘ Carina fuhr mit dem Primusmobil bereits vor, um Hard- und Software für das Grillen vorzufahren. Über Stock und Stein und geschotterte Waldwege sangen wir und wanderten dem Forsthaus Grüna entgegen. – 1. Rast – Mit kräftigem Bein erklommen wir die letzte große Steigung, um den Zugang zu unserem Ziel zu erreichen.

Unser Ziel war der Totenstein, ein Hochplateau nahe dem Chemnitzer Stadtteil Grüna. Abseits der Geschichte des Fernmeldefunkturms der SED, der heute noch anstelle des 1886 erbauten und 1953 abgebauten Maria-Josepha-Turms steht, kann man heute noch die sensationelle Aussicht von einem 1998 erbauten Aussichtsgerüst genießen und bei gutem Wetter sowohl Erzgebirgskamm als auch die Leipziger Gegend erspähen. Der Überlieferung nach war der Totenstein schon in grauer Vorzeit ein unbewaldetes Hochplateau inmitten des mittelalterlichen Urwaldes Miriquidi. Hier hatten die Menschen die Gewissheit, dass die Seelen ihrer verstorbenen Stammesgenossen möglichst schnell in den Himmel emporsteigen – was dem Totenstein seinen Namen gab.

Wie unsere Vorfahren vor etlichen Jahrhunderten wollten auch wir ein Feuerchen erzeugen – um unser Grillgut zum Verzehr zu bereiten. Währenddessen sollten wir mit einem Belohnungsgetränk unsere erschöpften Körper wieder stärken.

Leider zogen wir bei aller wunderbaren Planung nicht in Betracht, dass sich am Totenstein ein Ausflugslokal befindet und der Grund und Boden dort Privatgelände ist. Noch negativer stieß uns auf, dass der Wirt jenes Lokals uns auf recht unfreundliche Art aufforderte, die glühende Grillkohle verschwinden zu lassen.

Enttäuscht beluden wir unser Fuhrwerk und beschlossen, unseren 1. Mai nicht vorzeitig abzubrechen, sondern die Feierlichkeiten bei Woi im Hof des Hotel Teutonia fortzusetzen. Ganz unter uns verlebten wir so einen im Plan geänderten, aber sehr fröhlichen Abend bei allerlei Sport, Spaß und Gesang – und das bei den ersten warmen Temperaturen, die das Jahr 2015 zu bieten hatte.

Ein herzlicher Dank geht an Woi, der seinen Hof und das Hotel Teutonia zur Verfügung stellte. Ein ebenso herzlicher Dank geht an Carina, die die Logistik mittels des Primusmobils meisterte und die ersten Fußlahmen damit zum Hotel Teutonia brachte. Freilich sei auch allen Teutonen und Gästen gedankt, die den wandernden Tross zu vormittäglicher Stunde mit freudiger Stimmung ihren sangesfreudigen Kehlen begleiteten.

Kay Nagel vlg. Primus Z! XX
im Namen aller Teutonen

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