Vortrag: Naturwissenschaft in christlicher Verantwortung

Ein Vortrag von Prof. Dr. Martin-Ulrich Reißland vlg. Quarz (EB)

Einen Wissenschaftler, genauer gesagt einen Ingenieur-Professor, der über den Tellerrand seiner Disziplin schaut, konnten wir am Donnerstag, dem 2. Juli 2015 an unserer Universität begrüßen. Prof. Dr.-Ing. Martin-Ulrich Reißland ist jetzt mit seiner Frau Jutta, den Teutonen sicherlich besser bekannt als Couleurdame Julchen, in Erfurt ansässig. Bekannt ist er auch vielen Teutonen aus direkter Studienzeit, denn er war für viele Alte Herren der erste Professor in Gummersbach und wurde daher zum Ehrenburschen ernannt. Das Band seiner eigenen Studentenverbindung in Berlin trägt er selbstverständlich ebenso.

Prof. Reißland ist vor seiner Emeritierung Professor für Messtechnik gewesen und hat in dieser Eigenschaft auf mehreren Kontinenten unterrichtet. Er hat Lehrerfahrung gewonnen in Dar-es-Salaam (Tansania/Ostafrika) und in Sumatra (Indonesien). In Deutschland lehrte er an den Universitäten Berlin (TU), Siegen und an der FH Köln.

An diesem recht heißen Donnerstagabend hatten wir die Ehre, Quarz vor einem größeren Publikum außerhalb unserer Konstante lauschen zu können. Im Hörsaal B003 im Rühlmannbau (Turmbau) an der Reichenhainer Straße fand der Vortrag statt. Es war ein Vortrag vor der Teutonia und der interessierten Öffentlichkeit, ca. die Hälfte der Hörsaalbänke war besetzt. Es war ein Vortrag in Vollcouleur für uns und für Quarz, der seine Mütze am Rednerpult hängen hatte und mit Stolz seine beiden Bänder präsentierte. Und das war einzigartig! Wann hat man denn schon einmal die Möglichkeit, einen akademischen Vortrag zu hören und mit Couleur im Hörsaal zu sitzen?

Quarz stellte uns zuerst die Kulturen vor, die unser abendländischen Denken und Verständnis begründeten und noch immer begründen: Das Judentum, das Christentum, das Griechentum, die Aufklärung. Er stellte dann die Frage, wie man denn als tätiger Mensch und verantwortungsvoller Wissenschaftler so handeln kann, dass man seine kulturellen Wurzeln und sein Verantwortungsgefühl nicht vernachlässigt und trotzdem technische Neuerungen schafft. Er hielt damit ein engagiertes Plädoyer für Redlichkeit und Vertrauen aus christlicher Sicht – und er beschwor das Auditorium, in der täglichen Arbeit eines jeden stets Verantwortung und Vernunft walten zu lassen.

Er kam natürlich auch auf das Korporationswesen zu sprechen, das ihm – man spürte es deutlich – sehr stark am Herzen liegt. Er schwärmte von der Zeit, in der er selbst Bursche gewesen war und dass die Freundschaften, die sich darin ergaben, bis heute erhielten. Er wünschte uns viel Erfolg, dass uns keine Nachwuchssorgen plagen mögen.

Es blieb nach einem 45minüten Vortrag noch die ein oder andere Frage unbeantwortet, was Rüstungsindustrie, Atheismus und den Terrorismus angeht. Christian Fäth, vlg. Woi moderierte die Diskussion.

Naturgemäß setzt die Universität hinsichtlich der Raummietzeit gewisse Grenzen, gerade, wenn ein Vortrag in den Abend hinein geht. Woi schlug deshalb vor, weitere Fragen auf den späteren Abend zu verschieben und die Veranstaltung in unserer Konstante, dem Teutonenkeller, fortzuführen. Dem kamen wir zahlreich nach und konnten uns mit Quarz und Julchen im persönlichen Gespräch und in vertrauter Atmosphäre noch bis in den späten Abend hinein unterhalten.

Der Vortrag zeigte uns, dass es Menschen gibt, die über die eigene Wissenschaft hinausblicken, weiterdenken und die Erkenntnisse weitergeben möchten. Quarz hat uns gezeigt, dass es sich lohnt, Verantwortung in der Wissenschaft zu übernehmen, denn die Ergebnisse, die daraus erwachsen können, sind kolossal. Ihm sei an dieser Stelle ein großer Dank ausgesprochen.

Ein herzlicher Dank geht darüber hinaus an Woi, der die Moderation geleitet hat und an alle Teutonen und Gäste, die trotz fast tropischer Temperaturen zu Quarz‘ Vortrag gekommen sind.

Primus Z! XX

 

Ort: Technische Universität Chemnitz, Reichenhainer Str. 70, Raum B003 (Turmbau)

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